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Heimatmusem Allendorf
Heimatmuseum & Alte Kirche in Allendorf
Das Museum (Bachstr. 15, Allendorf) befindet sich in einem 1851 erbauten und in den neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts renovierten Fachwerkhaus. Es zeigt im Eingangsbereich auf vielen Schautafeln die mit großem Aufwand wieder hergestellte „Alte Kirche“ von 1496, dem mit Abstand ältesten Gebäude von Allendorf. Weitere Schwerpunkte sind der "Goldrausch", die Förderung von Mineralwasser sowie die Geschichte, wie die Allendörfer zu ihrem Spitznamen "Hunnebürn" kamen. Das Flechten von Körben war damals ein ganz wichtiger Faktor zum Überleben, denn der karge Boden konnte seine Besitzer nicht ernähren. Die fertigen Körbe wurden dann mit Hundegespannen zu den Absatzmärkten - überwiegend im Hinterland - gebracht. Einen breiten Raum nimmt die Entwicklung von Allendorf, einem damals armen Bauerndorf, zu einem Industrieschwerpunkt von weltweiter Bedeutung ein. Verschiedene weitere Themen werden in Schaukästen dargestellt. Im Gewölbekeller sind eine ehemalige Schuhmacherwerkstatt und Trachten zu besichtigen.
Nur wenige Meter vom Museum entfernt, befindet sich unsere Alte Kirche.
„Diese Kirch ist neu erbaut im Jahr 1496“ liest man auf dem Portalstein über der Alten Kirche in Allendorf (Eder).
Unabhängig von der Frage eines Vorgängerbaues erfüllte die Steinkirche bereits vor der Reformation ihre Aufgabe als Ort des Gottesdienstes in Allendorf. Annähernd 500 Jahre diente die Kirche den Bewohnern in wechselvollen Zeiten als Stätte der Andacht und Besinnung. Zwar Filialkirche zur Mutterkirche in Battenfeld, war sie doch schon immer Mittelpunkt des Ortes.
Seit den fünfziger Jahren des 1900 Jahrhunderts trat die regelmäßige kirchliche Nutzung mehr und mehr in den Hintergrund. Sie endete im Jahr 1963 mit der Einweihung der neuen Kirche auf dem Loh.
Bereits im Jahre 1970 war die Glocke aus dem Turm genommen worden, um in der neuen Friedhofskapelle Verwendung zu finden.
Seitens der politischen Gemeinde war der Anfang der siebziger Jahre der Abriss der Kirche beschlossen. In letzter Minute, der Abrissbagger stand schonvor dem Kirchenschiff, gelang es verantwortungsbewussten Bürgern, unter Mitwirkung des zuständigen Bezirkskonservators, den Abriss zu verhindern.
In der Folgezeit kam es zur Gründung des Kultur-Förderkreises, der seine wichtigste Aufgabe darin sah, die Alte Kirche zu erhalten und zu renovieren.
Dank der tatkräftigen und finanziellen Unterstützung der heimischen Wirtschaft, besonders zu erwähnen ist das Engagement des Herrn Dr. Hans Viessmann, konnte die Kirche in den Jahren 1976 bis 1981 außen und innen renoviert werden. Am 21. November 1981 wurde die alte Kirche feierlich wieder der Öffentlichkeit vorgestellt.
Die Kirche ist ein einschiffiger massiver Bau aus der Zeit der späten Gotik mit wuchtigem Chorturm, dessen flacher Helm (allseitig abgewalmt, mit kurzem First) auf den Langseiten mit zwei Erkern besetzt ist.
Die Kirche hat eine Gesamtlänge von 15 m und eine Breite von 8 m. Der Turm ist ca. 15 m hoch.
Die Fenster und die Tür zeigen verschiedene Bau- und Stilepochen. Während die Fenster im Chor und auf den Längsseiten des Schiffes gotische Elemente
aufweisen, ist das große Fenster auf der Westseite und die Tür in der jetzigen Form späteren Ursprungs. Die Laibungen der Fenster und der Tür wurden in Buntsandstein ergänzt oder neu hergestellt. Ebenso wurde der Fußboden tiefer gelegt und mit Buntsandstein-Platten versehen.
Im Inneren wölbt sich über das Schiff ein von zwei Jochen gebildetes Kreuzrippen-Gewölbe mit hölzernem Schlussstein. Es handelt sich hierbei wahrscheinlich um eine barocke Konstruktion etwa um 1700.
Das Gratgewölbe über dem Chor wurde bei einer Renovierung im Jahr 1948/49 erneuert.
Die Emporen stammen aus zwei verschiedenen Epochen. Während an der älteren, hinteren Schnitzarbeiten sichtbar sind und die Brüstung offen gehalten ist, ist die Brüstung der vorderen Empore geschlossen und in einigen Feldern mit Malereien unterschiedlichen Alters versehen. Die jetzige Farbgebung des Kircheninneren erfolgte im Rückgriff auf die Befunde anlässlich einer Untersuchung durch den Kirchenmaler Meffert.
Aufgrund der Bemühungen des Kultur-Förderkreises konnte im Jahre 1985 für die Friedhofskapelle eine neue Glocke beschafft werden, so dass die im Jahre 1774 gegossene Schneidewindglocke wieder an ihren angestammten Platz in der Alten Kirche zurückgebracht werden konnte. Seitdem läutet sie allabendlich den Feierabend ein. Die Glocke hat ein Gewicht von ca. 110 kg, einen Durchmesser von 560 mm und ist auf den Ton „f“ gestimmt.
Die Kirche wird für die unterschiedlichsten Veranstaltungen genutzt. Gottesdienste beider Konfessionen, aber auch Ausstellungen und musikalische Veranstaltungen finden hier statt. Bei allen Bemühungen, die Kirche mit Leben zu erfüllen, ist doch die wichtigste Aufgabe bereits erreicht:
Der dauerhafte Erhalt des ältesten Gebäudes im Zentrum des Dorfes
Öffnungszeiten:
Nach Vereinbarung
Ansprechpartner:
Kulturförderkreis Allendorf
Oliver Truß
Hinter den Höfen 17